Im Oktober 1978 fand wieder die 16. Geländezuverlässigkeitsfahrt „Quer durch die Fränkische Schweiz“ statt.
Diese Geländeveranstaltung zählte neben dem Endlauf zur nordbayrischen Geländemeisterschaft auch zur Schweizergeländemeisterschaft, was einige Jahre gerne vom MSC mit eingegliedert wurde und neben Schweizern fanden auch Italiener nach Streitberg wie F. Frigerio, welcher der sehr bekannte Hersteller der Frigerio-Puch-Geländesportmaschinen war. So bekam die MSC-Veranstaltung auch internationale Flair.
Für den MSC starteten: Horst Bauer auf KTM GS175/Otto Düngfelder auf auf Zündapp GS 125/Georg Prechtel auf Hercules GS 175/ Franz Bezold auf Maico 250/Wolfgang Leinberger auf Maico 400/Lutz Bassler auf Bultaco 360/Karl-Heinz Ruppert auf Maico 501/Rudi Hoffmann auf Bultaco 360.
Ein sehr grosser Erfolg für den MSC war auch der Gewinn des OMK-Pokals 1978 von Karl-Heinz Ruppert auf seiner Maico GS501in der grossen Hubraumklasse bis 750ccm. Die Jahre zuvor war Karl-Heinz Betreuer von MSC-Fahrer Werner Friedel. Den Spiess drehten die beiden Motorsportfreunde 1977 herum und Werner Friedel übernahm die Betreuung von Karl-Heinz. Der Erfolg von Karl-Heinz ist um so höher zu werten, da er erfolgreicher Transportunternehmer mit einigen LKW-Autotranportern und Lastzügen war, was seine freie Zeit für den Geländesport sehr einschränkte und er sich immer auf eine hervorragend technisch betreute Maico von Werner Friedel verlassen konnte. Auf dem Schrauberbild sitzend ist Werner Friedel bei einer technischen Wartung der Maico.
Alfons Wiemann, der sich den Moto-Cross-Sport verschrieben hatte, startete 1978 auf einer Suzuki RM 125ccm, welcher er von dem Suzuki-Händler Peter Sill aus Mittelfranken zu Verfügung gestellt bekommen hat. Die Suzuki hatte einige kleine Verbesserungen zum Serienmodel, wodurch Alfons sein Fahrkönnen noch besser in Podestplätze umsetzen konnte. Es war für Alfons und Peter Sill ein erfolgreiches Wettbewerbsjahr mit nahezu bei jeden Rennen Podestplätze.
Anbei noch ein paar Anekdoten von Kollegen über Alfons aus dem Jahre 1978:
Peter Sill schrieb mir aus den USA: Alfons war immer ein zuverlässiger, sauschneller, immer im kontrollierten Grenzbereich fahrender Crosser, naja nicht immer kontrolliert. Er war ein feiner Sportkamerad, nicht unverschämt in Sachen Prämien und Suzuki-Teilen und Motorräder und wollte eigentlich nur immer fahren und auch mal ein Bierchen trinken. Es war ein tolles Jahr mit ihm und für Suzuki-Sill.
Klaus-Bernd Kreutz(Spitzenfahrer auf Zündapp/Honda im Gelände-und Moto-Cross-Sport) erzählte mir vor ein paar Jahren in Isny bei einer Klassikveranstaltung, als er merkte, dass ich Franke war und mich fragte , ob ich den Wiemann kenne, ich bejahte und sagte, dass wir Freunde sind. Er erzählte dann, wo ich mich dann auch wieder erinnerte: Bei einen Moto-Cross auf dem Sechsämterring in Höchstädt hatte Alfons mich im hinteren engen Waldstück, da war es sehr sandig, mit einen sehr heftigen Blockpass über den Anliegen geschickt. Er erzählte noch, dass er nach dem Lauf sofort zu Alfons fuhr und im „zusammengeschiessen“ hatte, warum er nicht zwei Kurven gewartet hat, ich hätte dich doch vorbeigelassen, du warst an dem Tag eh der Schnellste. Dann war für die beiden die Sache erledigt und Alfons war etwas betröppelt, da er das gar nicht mitbekommen hat. Im Sand war der Alfons eh immer sauschnell
Beim Endlauf des Jupo-Pokals der Divisionen Nord und Süd in Tauperlitz, wo Alfons zu den Spitzenfavouriten zählte, war es Alfons verwegener Fahrstil, der ihn leider den Gewinn des Jupo-Pokals 1978 in der 125ccm-Klasse verwehrte-hier der Bericht mit Fahrerkollegenaussagen:
Erzählung Bernhard Brinkmann: Bei der Streckenbesichtigung Samstag freies Training liefen Schöffel-Seitz und ich(Bernhard) um den Kurs und kamen an den Streckenabschnitt an der Steilabfahrt und unten 90°-Anlieger gleich nach der Abfahrt. Wir sagten, da nehmen wir etwas Gas weg und springen nur den halben Hang und dann sauber in den Anlieger und sahen zu wie einige Konkurrenten den Steilabsprung nahmen. Dann kam Alfons und sprang den Hang so hoch und weit nach unten, dass man an der Suzuki unten die Ölablassschraube sah, er zu weit unten ankam und den Anlieger nicht mehr erwischte und voll sich über den Anlieger raus überschlagen habe. Schlüsselbeinfraktur und etliche Prellungen.
Werner Noak und einige MSC-Kollegen holten nach Alfonsinstruktionen schnell am Samstag noch Ersatzteile für die Suzuki aus seiner Werkstatt, schraubten diese wieder mit Alfons zusammen und er startete am Sonntag zu den beiden Endläufen mit Schmerzspritze und Tabletten und Schulterbandagierung.
1 Lauf. knapp hinter Schöffel 2. und 2. Lauf nach Startkarambolage noch unter den ersten Zehn. Alfons wurde im JUPO-Gesamtrang dann noch 5. Die 125er-Jupo-Klasse war sehr stark besetzt mit sehr guten Fahrern: Schöffel-Brinkmann-Seitz-Reinmuth-Wünscher und…..
Arnulf Teuchert erzählte Jahre später: Es hat ihm beim Zuschauen selber Schmerzen bereitet, als er Alfons im 2. Lauf fahren sah, wie krumm und verdreht er da um den Kurs noch immer sauschnell flogG
Hier Bilder auf der 125er Suzuki in Tennenlohe z.B. das 7. Bild mit der Person im gelben Overalls ist Peter Sill, Bild 4 ist Endlauf Tauperlitz mit der Crash-Suzuki, siehe fehlender hinterer Kotflügel, Bild 12 und 13 Siegerehrung Tennenlohe 1. Alfons-2. Metzger-3. Stiegler und Bild 11 ist Start in Tennenlohe wie die beiden letzten Bilder 23 und 24 auch
Auch die 250er Moto-Cross-Suzuki hat Alfons Wiemann etliche Male fliegen lassen bei MC-Einsätzen, hier ein paar Bilder von Trainingseinheiten und Rennen
Natürlich hatte der MSC auch ein Trialabteilung, welche sich rege an Veranstaltungen aktiv teilnahm . Hier zusammengefasst aus den 70iger Jahren, leider wann und wo nicht bekannt, aber einige Infos nach besten Gewissen zu den Bildern sind vorhanden: Bild 1 Rudi Hoffmann links und Willi Pflaum mit Rudis 125er Zündapp/Fahrerbildparade rechts ist Felix Krahnstöfer aus dem hohen Norden in den 70iger deutscher Weltklassetrialen und auch Bild 21/Bild 10 ist Gerhard Kraus vom MSC mit Herculestrialumbau/Erwin Seitz Bild 3-4-6-12-13-14-16-24/Bild 26 und 27 Gruppenbild mit den Hondas sind die TFT (Trial Freunde Thuisbrunn) mit Hopfengärtner Senior, Pfarrer Leipold und Fritz Brütting. Der rechts müsste Josef Meixner sein und der 3. von rechts Josef Werther, beide Geländefahrer des MSC`s/Bild 30 Willi Pflaum nach einer Trialveranstaltung, ist er auch neben den Geländesport gefahren und Bild 26.
Noch ein paar Bilder aus ungefähr der Zeit. Der MSC unternahm auch Vereinsfahrten zu internationalen Wettbewerben. Im Bus sind zu erkennen Helmut Hoffmann, Alfred Zimmerman und Karl-Heinz Ruppert. Die folgenden Bilder könnte die Int. Geländefahrt sein und noch zum Abschluss 3 Bilder von Robert Bezold auf Maico und 2x Trainierender auf dem Knuck in Seelig, evtl. auch Robert Bezold.
Anbei noch die Ergebnislisten der 16. Geländefahrt und bayrische und nordbayrische Meisterschaften. Bei den nordbayrischen Meisterschaften errang Horst Bauer auf KTM in der 125ccm Klasse den Titel und Karl-Heinz Rehm den Jugend Pokal im Trial der Anfänger
Hier ein paar Bilder aus 1978 Moto-Cross Tennenlohe am Dornberg OMK-Pokallauf mit Alfons Wiemann, der auch das Rennen deutlich gewann. Danke an den Bilderspender Otto Düngfelder .
Auch 1978 gab es wieder ein MSC-Fränkische-Schweiz-Trial mit Start am alten Schwimmbad in Streitberg und den 50 km Gesamt-Rundkurs mit mit 8 Knackigen Trailsektionen. Unter anderen der 50 Starter war auch der Ex-Europameister im Trial Gustav Franke, hier#1, und der mehrmalige deutsche Vizetrialmeister martin Anker am Start.