MSC- Piloten Timo Schäfer und Jürgen Köferlein auf dem Treppchen

Am 13.04. und 14.04.2008 startete der mit Spannung erwartete erste Lauf zur German Cross Country- Meisterschaft in Tollwitz, bei dem der MSC Fränkische Schweiz einige heiße Eisen im Feuer hatte.
Bereits am Freitag reiste ein Teil der sieben MSC Fahrer an um das Gelände zu besichtigen. Nachdem es bereits mehrere Tage geregnet hatte, war der Boden aufgeweicht und vereinzelt waren Wasserlöcher zu erkennen. Jedoch in der Nacht von Freitag auf Samstag war Dauerregen angesagt. Aus dem weichen Boden wurde tiefer Schlamm. Überall auf der Strecke Wasser. Jeder wusste: Es wird ein Schlammrennen!

Am Samstag musste die Klasse XC Junior als Erste ran. Für den MSC starteten die beiden Nachwuchstalente Jonas Bezold und Timo Schäfer. Nervosität machte sich schon eine halbe Stunde vor Rennbeginn bei den Fahrern und Helfern breit. Die Jungs stellten ihre Maschinen in den Startbereich und beobachteten ihre Mitstreiter. Der Countdown lief, es wurde immer spannender.
Noch eine Minute bis zum Start!
30 Sekunden...., ... 15 Sekunden... , ... 5 Sekunden..., Start!
Timo musste mehrmals den Kickstarter betätigen um seine MotoTM zu starten. Auch Jonas konnte seine Yamaha nicht sofort starten. Die ersten Konkurrenten hatten bereits die ersten Meter hinter sich, dann erst folgten auf sechster Position Schäfer und an neunter Stelle Bezold. Bereits nach einer halben Runde stellte sich heraus, dass dies kein "normales" Schlammrennen wird. Überall tiefster Morast und die Abreißfolien der Motocrossbrillen schon fast aufgebraucht. Die beiden MSC'ler kämpften. Schäfer konnte in der ersten Runde eine Position gut machen. Er versuchte jedoch nicht mit der Brechstange nach vorne zu kommen sondern mit seinen ausgeglichenen und ruhigen Fahrstil Kraft zu sparen um die zwei Stunden meistern zu können. Bezold hatte bereits zwei Plätze erkämpft und wollte nach vorne. In den nächsten folgenden Runden war die Dramatik kaum zu übertreffen. Weder Farbe noch Startnummern der Bikes waren zu erkennen. Überall Schlamm! Teilweise Staus mit übereinander liegenden Motorrädern die erst durch die Kraft von mehreren Helfern voneinander getrennt werden konnten.
Nach einer Stunde hatte sich Timo bis an die zweite Position gekämpft. Jonas war zu diesem Zeitpunkt schon auf Platz sechs. Schäfer versuchte sich an den ersten Platz anzuschließen während Bezold die fünfte Position einnehmen wollte. Dann ca. eine halbe Stunde vor Schluss die Überraschung für beide MSC'ler. Wegen technischer Probleme musste der in Führung liegende aufgeben und Schäfer war plötzlich erster. Jonas hatte Probleme mit seinen Bremsklötzen und dann sprang auch noch die Kette vom Zahnrad. Jonas hatte schon seinen Ausfall vor Augen. Köferlein der das Rennen beobachtete bemerkte Jonas am Streckenrand und versuchte die Yamaha wieder gangbar zu machen. Auf Platz 10 konnte Jonas sein Rennen dann fortsetzen. Bis zum Ende des Wettbewerbs machte Jonas dann noch vier Plätze gut und erreichte einen super sechsten Platz. Timo fuhr das Rennen seines Lebens. Er beendete das Rennen als überragender Sieger mit einer Runde Vorsprung auf den zweiten Platz!

Ebenfalls zum Siegen trat Jürgen Köferlein in der Klasse XC Senioren an.
Doch es kommt immer anders als man denkt.
Als die Senioren Ihre Maschinen zur Startaufstellung brachten, konnte bereits am Gesichtsausdruck der Piloten erkannt werden, dass dies kein "lustiger Seniorentreff" sondern ein richtig harter Kampf wird. Da war jeder entschlossen zu siegen. Auch hier herrschte bereits 15 Minuten vor Beginn größte Nervosität und Anspannung, denn die Konkurrenz war groß.
Noch eine Minute bis zum Start!
30 Sekunden...., ... 15 Sekunden... , ... 5 Sekunden..., Start!
Köferlein, der in der letzten Saison meistens einen guten Start hatte, konnte diese Serie nicht fortsetzen. Im vorderen Mittelfeld nahm er das Rennen auf.
Aber von da ab gab's keine langen Diskussionen. Sobald er auf einen Mitstreiter aufgelaufen war, ging's sofort links oder rechts vorbei. In den ersten beiden Runden funktionierte diese Taktik noch recht gut. Aber danach wurde der bereits tiefe, morastige Motocrosskurs immer ausgefahrener so dass riesen Löcher entstanden. Da für Köferlein nur die offene Gasstellung zählte kam doch das eine oder andere tiefe Schlammloch sehr ungelegen. Stürze waren da schon fast vorprogrammiert. Viele Fahrer wären spätestens nach "der drittn Brez'n" nicht mehr weiter gefahren. Doch Köferlein spornte dies zu Höchstleistungen an. Trotz mehrmaligen unfreiwilligen Boxenbesuchen zwecks Tausch des gebrochenen Kupplungshebels sowie anderen Reparaturen, schaffte er es nach knapp einer halben Stunde Platz drei für sich zu Behaupten. Nach ca. eineinhalb Stunden und weiteren Bodenberührungen übernahm er sogar die Spitze. Nach einem weiteren Sturz bei dem er sogar seinen Auspuff abriss, verloren die Helfer und auch Jürgen zum Schluss den Überblick und der Zweitplatzierte überholte Jürgen in der letzten Runde. Leider reichte Jürgen danach die Zeit nicht mehr sich die Führung zurückzuholen. So beendete er dieses spektakuläre Rennen mit einem hervorragenden zweiten Platz.

In der Klasse XC Sport B (bis 250 ccm 2- Takt und 450 ccm 4-Takt) mit 84 Startern war am Sonntag der erst 16- jährige "Jungster" Patrick Tangelst für den MSC unterwegs.
Auch er hatte einen schlechten Start. Patrick, der trotz seinen jungen Jahren, in dieser schnellen Klasse der schon über 18- Jährigen mitfuhr und noch nicht viel Rennerfahrungen hatte, beendete das Rennen auf einen guten Platz 54.

Klaus Tangelst, Dominik Keilholz und Torsten Voss starteten in der Klasse XC Sport C (über 250 ccm 2-Takt und über 450 ccm 4-Takt).
Alle drei hatten es in dieser sehr starken Klasse schwer in die Top 20 zu fahren. Keilholz, der einen schlechten Start hatte, konnte sich während des Rennens Position um Position nach vorne kämpfen. Zum Ende des Rennens allerdings machte sich die schwere und schlammige Strecke bemerkbar. Keilholz musste auf Platz sieben liegend wegen Motorschaden aufgeben und wurde noch als 47ter gewertet. Vossi schaffte am Ende einen guten 22sten Platz. Klaus der lange Zeit Position 20 verteidigte musste sich auf Position 37 zurückfallen lassen, da seine Kupplung defekt war.

Glückwunsch an allen sieben MSC- Fahrern zu dieser Super Leistung!